Biedermeier

Die Biedermeierzeit erstreckt sich von 1815, dem Ende der napoleonischen Kriege, bis zur Revolution von 1848. In dieser Epoche zog sich das Bürgertum in die Privatsphäre zurück und konzentrierte sich auf das häusliche Leben. Diese Phase war geprägt von einer gewissen politischen Passivität und einer starken Hinwendung zur Gemütlichkeit und zur Familie.

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Leicht verständlich erklärt

Biedermeier – Menschheitsgeschichte

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Das bürgerliche Leben im Biedermeier

Die Biedermeierzeit wird häufig als eine Ära der Ruhe und Beschaulichkeit wahrgenommen. Durch den Wiener Kongress 1815 wurden die politischen Verhältnisse in Europa neu geordnet, was zu einer Zeit relativer Stabilität führte. Das Bürgertum entwickelte ein starkes Sicherheitsbedürfnis und zog sich in die häusliche Idylle zurück. Familienleben, Freundschaft und gesellige Zusammenkünfte standen im Mittelpunkt des alltäglichen Lebens.

In der Biedermeierzeit erlebte das bürgerliche Wohnen eine Blütezeit. Die Menschen legten großen Wert auf eine behagliche, gemütliche Einrichtung ihrer Wohnungen. Typisch für diese Zeit sind massive, aber schlichte Möbel, runde Formen und warme Farben. Das Biedermeier gilt als die erste bürgerliche Stilrichtung in der Kunst.

Kultur und Gesellschaft im Biedermeier

Das Biedermeier war auch eine Zeit der kulturellen Blüte. Die bürgerliche Kultur zeichnete sich durch eine Hinwendung zur Natur und zur Innerlichkeit aus. Die Romantik als künstlerische und literarische Strömung hatte großen Einfluss auf das Biedermeier. Bedeutende Künstler dieser Zeit sind der Maler Caspar David Friedrich und der Dichter Eduard Mörike.

Die bürgerliche Gesellschaft im Biedermeier war geprägt von einer starken Trennung der Geschlechterrollen. Frauen sollten vor allem als Mütter und Hausfrauen tätig sein, während Männer die Rolle des Familienernährers einnahmen. Die Familie war der zentrale Bezugspunkt im Leben der Menschen.

Politik und Revolution im Biedermeier

Obwohl das Biedermeier als eine politisch eher passive Epoche gilt, gab es durchaus auch politische Spannungen und Unruhen. Die Restauration und die politische Repression durch die Fürsten führten zu Unzufriedenheit und Widerstand in Teilen der Bevölkerung. 1848 kam es schließlich zur Märzrevolution, die das Ende des Biedermeiers markiert und den Beginn einer neuen Epoche einläutete.


Letzte Bearbeitung am Dienstag, 13. Februar 2024 – 6:22 Uhr von Alex, Webmaster von Geschichte.Rocks.