Stellvertreterkrieg

Stellvertreterkriege sind militärische Auseinandersetzungen, in denen Großmächte durch ihre Verbündeten oder unterstützten Gruppen kämpfen, ohne selbst direkt beteiligt zu sein. Im Kontext des Kalten Krieges trugen diese Kriege zur globalen Spannung zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten bei. Die Sowjetunion und die DDR unterstützten in vielen Fällen kommunistische Kräfte oder sozialistische Regime, um ihren Einflussbereich auszuweiten und ihre politischen Interessen zu vertreten. Im Folgenden werden wir einige der bedeutendsten Stellvertreterkriege beleuchten, in denen die Sowjetunion und die DDR involviert waren.

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Leicht verständlich erklärt

Stellvertreterkrieg – Menschheitsgeschichte

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Koreakrieg (1950-1953)

Der Koreakrieg war einer der ersten Stellvertreterkriege im Kalten Krieg. Er begann am 25. Juni 1950, als Nordkorea, das von der Sowjetunion unterstützt wurde, Südkorea überfiel. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten traten in den Krieg ein, um Südkorea zu verteidigen. Der Krieg endete im Juli 1953 mit einem Waffenstillstand, der die Teilung der koreanischen Halbinsel entlang des 38. Breitengrads bestätigte. Trotz der direkten militärischen Unterstützung von sowjetischen und chinesischen Truppen blieben die Hauptakteure der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten formell nicht direkt beteiligt.

Vietnamkrieg (1955-1975)

Der Vietnamkrieg war ein weiterer bedeutender Stellvertreterkrieg, in dem die Sowjetunion und die DDR beteiligt waren. Die Sowjetunion unterstützte das kommunistische Nordvietnam und dessen Verbündete, die Vietcong, gegen das südvietnamesische Regime und dessen amerikanischen Verbündeten. Die DDR leistete ebenfalls Unterstützung, indem sie Waffen und militärisches Gerät an Nordvietnam und die Vietcong lieferte. Der Krieg endete 1975 mit dem Fall von Saigon und der Vereinigung Vietnams unter kommunistischer Herrschaft.

Angolanischer Bürgerkrieg (1975-2002)

Der Angolanische Bürgerkrieg war ein langer und komplexer Stellvertreterkrieg, der zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb Angolas ausgetragen wurde. Die Sowjetunion und Kuba unterstützten die kommunistische Bewegung für die Befreiung Angolas (MPLA) im Kampf gegen die von den Vereinigten Staaten und Südafrika unterstützten Nationalen Union für die Gesamtunabhängigkeit Angolas (UNITA) und die Nationale Befreiungsfront Angolas (FNLA). Die DDR unterstützte ebenfalls die MPLA durch Waffenlieferungen und militärische Ausbildung. Der Krieg endete 2002 mit dem Tod des UNITA-Anführers Jonas Savimbi und der Unterzeichnung eines Friedensabkommens.

Fazit

Stellvertreterkriege waren ein zentrales Element im Kalten Krieg und trugen wesentlich zur globalen Spannung und politischen Instabilität bei. Die Sowjetunion und die DDR unterstützten in vielen Fällen kommunistische oder sozialistische Bewegungen und Regime, um ihren Einflussbereich auszudehnen und ihre politischen Interessen zu verteidigen. Diese Kriege führten zu enormen menschlichen Verlusten und wirtschaftlichen Verwüstungen in den betroffenen Ländern.


Letzte Bearbeitung am Dienstag, 13. Februar 2024 – 6:07 Uhr von Alex, Webmaster von Geschichte.Rocks.